Goldschmiedekunst im antiken Ägypten
Das fremdartige und geheimnisvolle Wesen der altägyptischen Kultur fasziniert uns bis heute. Denn die Leistungen der Goldschmiede jener Zeit sind sagenhaft. Ihre typische, feine Formensprache ist für jeden sofort wiederzuerkennen.
Die Schatzkammern im Grab des jungen Pharaos Tutanchamun ist wohl der berühmteste Fund. Über 5000 Einzelstücke wurden entdeckt. Daher löste dieser Fund in den 20-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts einen regelrechten Ägypten-Hype aus. Und das wohl mit Recht, denn dieser Schatz ist wirklich atemberaubend.
Leben in Ägypten
Die Hochkultur Ägyptens bestand über mehrere Tausend Jahre. Sie entwickelten eine komplexe und sehr ästhetische Bilderschrift: die Hieroglyphen. Auch eine straffe Verwaltung regelte das Leben. Denn die Hochwasserperioden des Flusses Nil brachten den fruchtbaren Nilschlamm. Deshalb musste man genau nach einer Hochwasserphase die Felder neu einteilen und so entstand die Geometrie und Vermessungstechnik. Auch spektakuläre Bauwerke wie die Pyramiden, riesige Tempel und monumentale Statuen versetzen uns heute noch in fassungsloses Staunen.
Der Mittelpunkt der Gesellschaft war der Pharao. Weil er als ein direkter Nachkomme des Sonnengottes galt. Die übrigen Götter haben oft menschliche Gestalt und Tierköpfe. Wir finden hier den Falken, die Schlange, den berühmten Skarabäuskäfer, Krokodile, Schakale und viele mehr. Und fast jeder Gott hat ein Tiersymbol. Die sieht man dann ganz oft auch im Schmuck wieder.
Die Göttersagen dieser Zeit sind sehr spannend. Auch da lohnt es sich wirklich, sich einmal eingehend damit zu befassen. Besonders Isis und Osiris, der Sonnengott Horus, die hinreißend schöne Nofretete und der extentrische König Echnaton…. Wiederum die Geschichten der Königin Hatschepsud und die des mächtigen König Ramses – da steckt manches Drama und so manch packende Erfolgsgeschichte drin.
Goldschmiedekunst
Außerdem hatten die Ägypter schon sehr genaue Kenntnis über Goldlagerstätten und deren Abbau. Doch besonders nach der Unterwerfung von Nubien (Nub = Gold) lieferte das angrenzende Nachbarland die unvorstellbare Menge von 1,8 Mio. Kilo Gold nach Ägypten.
Alle heute bekannten Goldverarbeitungstechniken waren auch den Künstlern und Handwerkern von damals schon vertraut – ja mehr noch: Sie waren in der Lage einen goldenen Sarkophag mit dem Gesamtgewicht von 110,4 kg herzustellen. Ich würde sagen das ist schon ein echter Superlativ in der Goldschmiedekunst.
Auffällig ist die häufige Farbkombination aus blauem Lapislazuli, orangen Karneol, grün-blauem Türkis und Gold. Allerdings wurden diese beliebten Steine oft auch durch Glas imitiert.
Ihre Eva-Christine Höfelmaier