Eine kleine Fachkunde: Silber
In Mesopotamien war Silber begehrter als Gold. Zur Zeit Hannibals gewannen 40 000 Sklaven täglich bis zu 200kg dieses Metalls für die Römer. Die Germanen betrieben um 100 n. Chr. Silberbergbau bei Wiesbaden. In der Zeit des Mittelalters waren die Fundorte in Österreich ein Spielball der Politik. Nach der Entdeckung der Neuen Welt jedoch wurden die Fundorte in Süd- und Nordamerika wichtiger. Früher haben Filme und Fotos viel Silber verbraucht. Heute wird das Silber mittlerweile viel in der Medizin verwendet. Es wirkt keimtötend und findet daher als Wundauflage Verwendung. Auch in vielen technischen Geräten ist es oft unumgänglich. Silber ist ein sehr guter Wärme- und Stromleiter und oxidiert nicht.
Die Kelche und Hostienschalen in der Kirche sind oft aus Silber geschaffen. Ebenso Kerzenleuchter, Tee- und Kaffeekannen. Der Klassiker der Tischkultur ist das Silberbesteck. Oft nur stark versilbert – aber es gehörte „zum guten Ton“. Man verwendet Silber in Zeiten der Spülmaschine leider immer seltener. Denn Silberbesteck muss man von Hand spülen. Und die Kaffeemaschinen lassen die gute silberne Kaffeekanne zum reinen Ausstellungsstück werden.
Dennoch sind diese Stücke ein kleiner Schatz. Man sollte sie gut hüten, denn sie sind in einer Zeit geschaffen worden, in der das Silberschmiedehandwerk noch eine gute Tradition hatte. Es gibt nämlich kaum noch Werkstätten. Der Silberschmied ist derjenige, der silberne Gebrauchsgegenstände fertigt. Jemand, der Schmuck aus Silber macht, ist trotzdem ein Goldschmied!! Es ist viel silberner Schmuck auf dem Markt. Doch meistens ist das Massenware aus industrieller Fertigung. Silber gut und aufwändig von Hand zu verarbeiten will gelernt sein! Und das hat seinen Preis. Leider ist da viel unsachgemäß Verarbeitetes im Umlauf.
Silber ist das Metall mit der hellsten weißen Farbe. Allerdings geht es eine Verbindung mit Schwefel ein. Der Schwefel kommt durch das Verbrennen von Holz oder Öl in die Luft. Das Silber wird dunkel. Das bezeichnet man als „Anlaufen“ des Silbers. Zum Teil ist diese Patina aber durchaus erwünscht und gibt dem Schmuck oder Gerät seine rustikale Note. Einer Gravur oder einer ziselierten Oberfläche verleiht es seine Tiefe.
Am besten man hat das Silber in Gebrauch… „Silber, das nicht benützt bzw. getragen wird, ärgert sich schwarz“.
Sollten Sie einmal mit dem Säubern überfordert sein, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an uns Fachleute.