Drachenhütte – ein chinesisches Märchen

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Drachenhütte – ein chinesisches Märchen

Als mir dieser Opal im Muttergestein in die Hände fiel, da erinnerte ich mich sofort an ein Märchen. In meiner Kindheit hatte ich Märchenbücher aus aller Welt und die chinesischen fand ich deshalb soAnhänger "Drachenhütte" in 750/000 Gelbgold aus dem Atelier Eva-Christine Höfelmaier schön, weil die Drachen da immer so positiv sind. Und dieses Märchen hat mir besonders gut gefallen, weil es da um einen Künstler geht, der sich gegen einen Drachenkönig durchsetzt.

Die Geschichte:

In China gibt es einen Ort, der Drachenhütte heißt. Wie kam er zu diesem Namen? Da gibt es folgende Sage…. Es war einmal ein Schreiner und Holzschnitzer, der war arm, aber sehr begabt. Seine Werke waren einzigartig und so berühmt, dass sogar der Drachenkönig davon erfuhr. Er ließ den Bildhauer in sein Wasserreich kommen und beauftragte ihn ihm den schönsten Palast der Welt zu bauen. Der Mann gehorchte und der Drachenkönig war äußerst zufrieden. Die beiden wurden gute Freunde.

Nach langer Zeit hatte der Handwerker aber Heimweh und fragte den hohen Herrn, wie es denn den Seinen daheim ginge. Der König nahm ein Kästchen hervor mit dem er das Wetter machte und mit dem er auch in die Welt sehen konnte. „In deiner Heimat herrscht gerade eine schlimme Dürre.“ berichtete er dem Mann. Da erschrak dieser und verlangte vom König er möge es doch ein wenig regnen lassen. Aber der Herrscher verweigerte dies heftig. Noch nie hatte jemand Einfluss auf das Wetter gehabt und ließ nicht mit sich verhandeln.

Da wollte der Handwerker sofort nach Hause und traf die Vorbereitungen seiner Abreise. Weder eine hohe Belohnung noch Drohungen konnten ihn davon abbringen. Der Drachenkönig wurde darauf sehr wütend, denn er wollte den begabten Mann um keinen Preis gehen lassen. Er befahl ihm an der Arbeit an seinem Palast fortzufahren. Da hatte der gute Mann einen Einfall: er begann sein eigenes Werk wieder zu zerstören und sägte die schönen Säulen des Palastes eine nach der anderen durch. Der Palast geriet in Schieflage und der Drachenkönig musste nun doch nachgeben.

Er erlaubte dem Schnitzer, als Drache verwandelt, über sein Dorf zu fliegen und es regnen zu lassen. Die einzige Bedingung war, dass er nicht lachen dürfe, sonst würde er abstürzen. Der Mann versprach sich daran zu halten, flog über sein Dorf und ließ es regnen. Jedoch – es kam wie es kommen musste – er musste doch über eine lustige Begebenheit lachen und stürzte ab. Im Dorf war man sehr verwundert, erkannte aber, dass dieser Drache den heißersehnten Regen gebracht hatte. Damit es dem Drachen gut gehen solle, baute man eine Hütte, begoss ihm mit Wasser und sorgte gut für ihn.

Als der Drachenkönig von dem Unglück erfuhr, entsandte er sofort seine Söhne um den geschickten Handwerker zurückzuholen. Denn… wer sollte sonst seinen Palast reparieren? Wieder im Wasserreich angekommen bekam er seine menschliche Gestalt wieder und musste nun seinen Auftrag, den schönsten Palast der Welt zu bauen, beenden. Der Mann aber war zufrieden – er hatte sein Dorf und die Seinigen gerettet. Nach der Beendigung der Arbeiten wurde er noch reichlich belohnt und durfte nach Hause zurückkehren…. Seit dieser Zeit heißt das Dorf zu Ehren des Schnitzers, der die Bevölkerung mit seinem Mut das Leben gerettet hatte „Drachenhütte“.

 

Für den Opal brauchte ich natürlich eine Hütte…… Lange habe ich überlegt, wie ich dem kleinen Drachen da eine würdige Fassung verleihen kann. Es gab auch schon ein Modell, das ich aber wieder verworfen habe, weil es zu wuchtig war. Dann habe ich die kleine Pagode gefertigt und den Stein in der Fassung darunter gesetzt. Die Hütte wurde mit zarten, kleinen Brillanten besetzt. Somit wurde das Märchen zum Schmuckstück.