Eine kleine Fachkunde
Edelmetall – was es so faszinierend macht
Was ist ein Edelmetall?
Edelmetalle gehen keine chemische Verbindung mit Sauerstoff ein. Das klingt jetzt extrem wissenschaftlich. Es bedeutet aber in der Praxis nichts anderes, als
dass sich Edelmetalle an der Luft nicht verfärben. Leichte Säuren, wie sie in der Natur vorkommen, können ihnen nichts anhaben.
Moment! Werden da jetzt viele sagen – mein Silberschmuck läuft aber an! Ja, das tut er – aber nicht wegen des Sauerstoffs, sondern wegen des Schwefels, der auch in unserer Luft ist und weil Silberschmuck und Silbergerät (Kannen, Kelche und Besteck) immer mit Kupfer legiert wird… aber darauf komme ich in einem anderen Kapitel noch.
Zurück zu den Edelmetallen:
Sie reagieren also nicht mit Sauerstoff = sie sind beständig.
Sie haben einen starken Glanz = man kann sie schön polieren.
Sie sind gut plastisch in kaltem Zustand verformbar = man kann sie wunderbar biegen, schmieden, walzen, ziehen… alles was man so zum Gestalten braucht.
Man kann sie gut mit anderen Edelmetallen legieren = damit kann man u.a. die Farbe verändern.
Edelmetalle lassen sich immer wieder einschmelzen. Der Ring, den Sie am Finger tragen könnte Gold enthalten, das einst in einem Schmuckstück der Königin von Saba steckte.
Diese Haupteigenschaften machen sie zu perfekten Werkstoffen für Schmuckschaffende und andere Künstler. Gold zum Beispiel ist extrem dehnbar, man kann bis zu 0,003mm dünne Folien herstellen und so mit relativ wenig Material riesige Flächen mit Blattgold verzieren. 1g Gold kann man zu einem Draht mit der unglaublichen Länge von 2400m ziehen. Auch Silber lässt sich gut verarbeiten. Mit Platin und seinen Nebenmetallen (Rhodium, Palladium, Iridium, Osmium und Ruthenium) hatte man lange Schwierigkeiten, da die Schmelztemperaturen mit über 1770°C mit normalen Holzkohlefeuern nicht zu erreichen war. Aber als man das Problem vor ca. 150 Jahren gelöst hatte, wurden auch aus diesem Edelmetall hervorragende Juwelen gefertigt.
Eure
Eva-Christine Höfelmaier