Perlen – die Tränen der Götter
Im November, dem Monat der Trauer und des Gedenkens ist die Perle eine passende Begleiterin.
Perlen gelten auch als Symbol für Tränen und als Trauerschmuck. Wie ist es dazu gekommen?
Nun, da muss man einen Blick auf die Menschheitsgeschichte werfen.
In einem steinzeitlichem Grab in den Vereinigten Emiraten fanden Archäologen 2012 eine Perle, deren Entstehungszeit sie auf zwischen 5547 und 5235 vor Christus datieren konnten. Der Fund zeigt, dass die Bevölkerung dort bereits zu dieser frühen Zeit nach Muscheln tauchte.
Wahrscheinlich fielen ihnen die Perlen in die Hände, weil sie die Muscheln zunächst als Nahrung brauchten.
Hoch geschätzt haben unsere Vorfahren die schimmernden Kügelchen jedoch sofort.
Und dann begann das Spekulieren, wie denn so eine Perle in die Muschel kommt….
Nach einer altindischen Überlieferung entstehen Perlen durch eine Verbindung mit den Muscheln und dem Tau – den man als „Tränen der Götter“ interpretierte.
Die Polynesier wiederum glaubten, die Perlmuschel wurde den Menschen von Oro gegeben, dem Gott des Friedens und der Fruchtbarkeit. Er habe dieses Liebeschgeschenk der schönen Prinzessin der Insel Bora-Bora gemacht.
In vielen anderen Kulturen, wie der chinesischen und der japanischen, ist die Perle ein Symbol für Reichtum, Weisheit, Würde und Glück.
Warum also dieses Gerücht mit den Tränen und der Trauer bei uns in Europa?
Das kam so:
In England liebten die großen Königinnen Perlen über alles.
War nun ein Trauerfall eingetreten und man ging auf eine Beisetzung war das Schmucktragen generell verboten.
Aber weil die Perlen so geliebt wurden, erlaubte man als große Ausnahme das Tragen von Perlen an diesen Gelegenheiten.
Die Gesandten der fremden Länder wunderten sich, dass sich alle Damen (und übrigens auch die Herren) bei Trauerfällen mit Perlen schmückten und interpretierten das falsch:
Die Perlen seien Trauerschmuck.
Auf jeden Fall ist die Perle etwas Kostbares. Sie ist und bleibt das Traumbild für Luxus und Erotik, für Noblesse und Erfüllung.