Die heiligen Drei Könige

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Die drei Weisen aus dem Morgenland

Sie machen die Weihnachtsgeschichte so richtig komplett: die sagenhaften Besucher, die dem neugeborenen Heiland Geschenke bringen.
Wo kommen sie her? Warum haben sie von der Geburt Jesu erfahren?

Sie sind es am Ende, die dem Kind in einer Krippe bei Ochs und Esel, zwischen Hirten und Schafen seine königliche, heilige Würde erkennen.
Gold ist ein angemessenes Geschenk für einen König.
Myrrhe ist ein Bestandteil von medizinischen Salben und damit ein Geschenk für jemanden, der einmal ein Heiler sein wird. Und der Weihrauch war schon immer in den Tempeln der Menschheit zu Hause und damit ein Geschenk für jemanden, der einmal ein Priester sein wird.

Dann sind da die märchenhaften Namen der Drei. Diese kommen aus verschiedenen Sprachen. Caspar könnte persisch sein und „Schatzmeister“ bedeuten. Melchior ist hebräisch und bezeichnet den „König des Lichts“. Und nicht zuletzt leitet sich der Balthasar vom babylonischen „Belsazar“ ab, was so viel heißt wie: „Gott schütze sein Leben.“

Man merkt schon, dass da ganz viel Symbolik drin steckt. Die drei kommen also aus den drei – damals bekannten – Kontinenten: Afrika, Asien und Europa.
Was auch noch interessant ist: in der Kunst werden die drei auch oft in verschiedenen Lebensaltern dargestellt. Melchior als Greis, Caspar als Jüngling und Baltasar als jemand, der mitten im Leben steht.

So, und wie haben die legendären Weisen von dem Wunder erfahren? Da sind sie wieder, die „Navigationsgeräte“, die die Menschen von Anbeginn begleitet haben: die Sterne! Sie haben den Aufgang eines Sterns beobachtet und gedeutet. Welche Himmelserscheinung es jetzt wirklich war, darüber sind sich die Experten der verschiedenen Disziplinen nicht einig. Ob es nun ein Komet (übrigens: zur Zeit ist auch ein solcher am Himmel zu beobachten), oder eine Supernova, oder doch eine zufällige helle Konstellation war, ist letzten Endes auch nicht so wichtig.
Es geht darum, dass es Dinge im Leben gibt und immer schon gab, für die wir keine Erklärung haben – oder einfach keine Erklärung haben wollen.

Die Menschen lieben die Weihnachtsgeschichte mit all seiner Dramatik, Wundern, Lehren und dem Happy End. Die Krippe mit all den Beteiligten Schafen, Hirten, Ochs und Esel sind uns so vertraut, weil sie aus dem (damaligen) alltäglichen Leben gegriffen wurden. Die Zuhörer, die „kleinen Leute“, haben sich dadurch angesprochen gefühlt und durften auf einen Heiland hoffen.

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest.