Die ersten Hochkulturen: sagenhaftes Mesopotamien
Geschichten aus der Schmuckgeschichte
Die sumerische Zivilisation in den Städten Ur und Babylon im heutigen Irak war weit entwickelt. Denn die Völker zwischen Euphrat und Tigris waren aufmerksame Beobachter der Sterne. Dabei zeichneten sie die Bewegungen der Himmelskörper gewissenhaft auf. Daraus zogen ihre Schlüsse und trugen einen großen Schatz astronomischer Erfahrung zusammen. Dann brachten sie die Ordnung ihrer Sternenbilder mit bestimmten Edelsteinen in Verbindung.
Die Völker der Sumerer, Assyrer und Babylonier bedienten sich der Keilschrift um Aufzeichnungen niederzulegen. Und hier erscheinen erstmals in der Geschichte zwölf Zeichen, die Sternbilder benennen und so etwas Ähnliches wie einen Tierkreis darstellen. Dann ordneten sie jedem dieser Sternbilder wurde einen Edelstein zu.
Dann übernahmen die Hebräer diese Zeichen und ordneten sie den zwölf Stämmen Israels zu. Und so wanderten die Edelsteine aus dem Sternenkult in das Alte Testament und damit in die Bibel. Aber auch in anderen Dingen waren die Leute vor über 6000 Jahren schon ziemlich fit:
Die besagte Keilschrift ermöglichte eine komplexe Verwaltung und das Festschreiben von Recht und Gesetz. Es ist auch ein schönes Stück Literatur – leider nur bruchstückhaft – erhalten: das Gilgamesch-Epos. Auch in der Baukunst vermochten die antiken Architekten so einiges. Sie erbauten hohe Tempel die „Zikurrat“, die mit bunt glasierten Ziegeln verziert wurden. Und der sagenhafte Turmbau zu Babel mit der dazugehörigen Sprachverwirrung lässt auf viele Gastarbeiter aus aller Herren Länder schließen. Auch belegen die Warenlisten, dass der Handel weite Gebiete umfasste.
Die Sumerer waren begeisterte Steinschneider. Sie erfanden auch die Rollsiegel, zylindrische, durchbohrte Steine mit eingeschnittenen Mustern. Man trug sie dann an einer Schnur um den Hals. Die kunstvollen Negativ-Reliefs wurden bei Bedarf in den feuchten Ton „gerollt“, ergaben dann stilistisch wunderbare Bilder und besiegelten damit das tönerne Schriftstück.
Aus dem Schmuckschaffen sind wunderschöne Beispiele aus dem Grab der Prinzessin Pu Abi erhalten (heute im Britischen Museum in London zu bewundern).Die Prinzessin wurde mit Gold, Karneol- und Lapislazuli -Schmuck bestattet.
Meine Karneol-Ketten hier hätten ihr sicher Freude gemacht.
Eure
Eva-Christine Höfelmaier